Peterstreppe
Peterstreppe
Die 1278 erbaute Peterstreppe ist eines der ältesten Bauwerke in Halberstadt. Sie verbindet den nördlichen Domplatz mit der Unterstadt. Spätestens seit dem 18. Jahrhundert war die Peterstreppe Teil des jüdischen Marktes, der sich unterhalb des Petershofs, des ehemaligen Bischofssitzes, entwickelt hatte. Wie Dokumente belegen, hatte die jüdische Gemeinde die Treppe gepachtet. Die Gewölbe im Korpus der Treppe wurden als Warenlager genutzt, und auf dem durch den Korpus entstandenen Podest befanden sich Verkaufsbuden, s. g. Scharren. Ein Stadtplan von Halberstadt aus dem Jahr 1780 verzeichnet in seiner Legende unter der Nummer 32 diesen Bereich als „der Juden Kaufläden“. Diese finden sich in Einträgen in den Protokollbüchern der jüdischen Gemeinde aus dem 19. Jahrhundert. Hier geht es in der Regel darum, dass Verkaufsräume zu vermieten sind oder Pachten ausstehen. In Zeitungen finden sich entsprechende Annoncen. Leider sind bisher keine bildlichen Darstellungen des jüdischen Marktes bekannt. Eine Beschreibung des lebendigen Geschäftslebens im Bereich der Peterstreppe findet sich nur in den 1860er verfassten Lebenserinnerungen einer Großnichte des Halberstädter Dichters Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719 – 1803), Marie Körte (1815 – 1884). Sie hatte in einem Haus oberhalb der Peterstreppe ihre Kindheit verlebt. Marie Körte beschreibt lebendig, wie Jüdinnen mit alten Kleidern und Hausrat handeln. Sie beschreibt, dass die Jüdinnen Perücken und darüber Hauben tragen, und sie erwähnt das „Zehngebot“ an den Türen, die Mesusa.
Bis wann der „jüdische Markt“ in dieser Form existierte, ist nicht bekannt.
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